Heilpflanzen (Phytotherapie)

Vorstellung von 12 bekannten und beliebten Heilpflanzen, die alle von Sebastian Kneipp erprobt und empfohlen wurden. Schauen Sie mal rein.

Heilpflanzen (Phytotherapie)


Ackerschachtelhalm
| Arnika | Baldrian | Brennnessel | Fenchel | Holunder | Johanniskraut | Kamille | Rosmarin | Salbei | Spitzwegerich | Tausendgüldenkraut 


Die Welt der Heilpflanzen ist nicht zu überschauen. Man findet sie direkt vor der Haustüre, im Wald und auf der Wiese, im Schwabenländle und in Ostfriesland, in Deutschland genauso wie in Spanien, in Europa gerade so wie in Asien. Was also tun? Wo anfangen und wo aufhören? Wir beschreiben im Folgenden einige Heilpflanzen, die nach unserer Meinung und Erfahrung sowohl in der Pflege als auch im persönlichen Umfeld hilfreich und wirkungsvoll sind.


Ackerschachtelhalm (Zinnkraut)

Ackerschachtelhalm (Zinnkraut, equisetum arvense)

Pflanzenvorstellung

Der Ackerschachtelhalm gehört zur uralten Gruppe der Gefäßsporenpflanzen und ist sozusagen ein lebendes Fossil. Er ist gleichzeitig auch eine der wenigen blütenlosen Heilpflanzen. Seine Heilkraft ist schon seit Jahrtausenden bekannt.

Zubereitung

Tee für innerliche Einnahme:

  • ca. 250 ml kaltes Wasser in Kochtopf geben
  • 2 Teelöffel Schachtelhalmtee (ca. 6 g Droge) hinzugeben
    • evtl. 1 kleines Stück (fingernagelgroß) frischen Ingwer dazu geben
    • evtl. 1 Esslöffel Leinsamen dazugeben
    • evtl. 1 Apfel mit Schale, in Stücke geschnitten, hinzugeben
  • Tee aufkochen lassen
  • Herd zurückstellen auf kleine Stufe und ca. 20 Minuten köcheln lassen; danach Herd ausschalten
  • Tee noch ca. 10 Minuten ziehen lassen
  • Tee abseihen
  • In Warmhaltekanne abfüllen und Tee über den Tag verteilt trinken (nicht alles auf einmal)
  • Dauer der Einnahme des Tees: kurgemäß für ca. 4 Wochen

Sud (Tee) für äußerliche Anwendung

  • 10 g Droge auf 1000 ml Wasser; Zubereitung siehe oben (jedoch ohne die möglichen Zusätze wie Ingwer, Leinsamen, Apfel)
  • Tee abkühlen lassen
  • Kompresse oder Wolltuch in Sud eintauchen, leicht auswringen und auf zu behandelnde Stellen auflegen; oder eine Waschung mit dem getränkten Tuche durchführen
  • Dauer der Behandlung: Bis Besserung der Symptome eingetreten ist

Dämpfe

  • Unterleibsdampfbäder mit Ackerschachtelhalmtee bei chronischen Blasenentzündungen in Form eines Dampf-Sitzbades. Damit eine korrekte und sichere Durchführung gewährleistet ist, sollte diese Art der Verabreichung jedoch vorher mit einem Therapeuten besprochen werden.

Wirkung

  • entzündungshemmend
  • blutstillend (Blutgefäße zusammenziehend)
  • bindegewebsfestigend
  • hautstoffwechselanregend

Einsatzgebiet

  • entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege (innerliche und äußerliche Anwendung)
  • schlecht heilende Wunden (hier äußerliche Anwendung; zusätzlich ist jedoch innere Einnahme hilfreich)
  • Erfrierungen (hier äußerliche Anwendung)

Besonderheiten

  • Menschen, die unter Wassereinlagerungen zum Beispiel aufgrund einer Herz- oder Nierenerkrankung leiden, dürfen Ackerschachtelhalmtee aufgrund der eingeschränkten Herz- oder Nierentätigkeit nicht innerlich anwenden
  • Achtung Selbstsammler! Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm.

Einschätzung

Ackerschachtelhalm wird in seiner Monografie von der Kommission E des BGM als Begleittherapie vor allem bei Beschwerden des Harntraktes empfohlen. Auch die ESCOP schließt sich dieser Empfehlung an.

„Es reinigt nicht bloß die Geschirre, weshalb es bei allen Hausfrauen als treffliches Putzmittel gilt, es reinigt und heilt auch innere und äußere Gebrechen des menschlichen Körpers.“ (Sebastian Kneipp)

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Arnika

Arnika (Bergwohlverleih, arnika montana)

Zubereitung

  • verwendet werden die Blüten (Juni-Juli)
  • Tinktur
  • Salbe, Öl
  • für äußerliche Anwendung

Wirkung

  • antibakteriell
  • entzündungshemmend
  • schmerzlindernd (im Entzündungsgebiet)
  • durchblutungsfördernd

Einsatzgebiet

  • Prellungen, Verstauchungen, Quetschungen
  • rheumatische Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Furunkel
  • Insektenstiche
  • Venenentzündung, oberflächliche (Thrombophlebitis)
  • Verbrennungen (auch bei Sonnenbrand)
  • Lymphödem

Einschätzung

Arnika wurde in die Monografie der Heilpflanzen der Kommission E des BGM aufgenommen. Sie war die Arzneipflanze des Jahres 2001. Auch die ESCOP empfiehlt Arnika. Es gibt einige wissenschaftlichen Studien zur Wirkung von Arnika, die einzelne der oben genannten Anwendungsgebiete bestätigt haben.

"Arnika ist nicht mit Gold zu bezahlen - in vielen Fällen hilft sie rasch und schmerzlos" (Sebastian Kneipp)

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Baldrian

Baldrian (Katzenkraut, valeriana officinalis)

Zubereitung

  • verwendet wird die Wurzel
  • Tee
  • Pulver (in Kapseln und Dragees)

Einsatzgebiet

  • Schlafstörungen
  • Nervosität
  • Adaptogen (zur besseren Anpassung an Stress)
  • Verkrampfungen im Magen-Darm-Trakt

Besonderheiten

  • Dosierung: 15g(!) Wirkstoff pro Tag beim Erwachsenen (ca. 6 Teebeutel à 2,5g)
  • Einnahme morgens, mittags und abends möglich
  • Wirkungseintritt nach ca. 2 Wochen
  • kurmäßige Einnahme empfohlen

Einschätzung

Baldrian wird in der Monografie der Heilpflanzen der Kommission E des BGM für die meisten der oben genannten Einsatzgebiete empfohlen. Auch die ESCOP empfiehlt Baldrian. Die schlaffördernde Wirkung von Baldrian ist in mehreren wissenschaftlichen Studien belegt worden.

"Weit geschätzt ist auch die Verwendung als Schlafmittel" (Sebastian Kneipp)

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Brennessel

Brennnessel (urtica dioica)

Zubereitung

  • Verwendung der ganzen Pflanze incl. Wurzel möglich
  • Tee (aus getrockneten oder frischen Pflanzen)
  • Gemüse aus frisch geernteten, wenn möglich jungen Pflanzen (schmecken ähnlich wie Spinat) 

Wirkung

  • harntreibend
  • schleimlösend
  • entzündungshemmend

Einsatzgebiet

  • Erkrankungen der Blase, der Harnwege und der Prostata (harntreibend)
  • Zäher Schleim in der Lunge (schleimlösend)
  • Rheumatische Muskel- und Gelenkschmerzen (entzündungshemmend)
  • Arthritis (entzündungshemmend)
  • Allergien (z.B. bei Heuschnupfen)

Einschätzung

Die Brennnessel wird in der Monografie der Heilpflanzen der Kommission E des BGM gelistet und für einige der oben genannten Einsatzgebiete empfohlen. Auch die ESCOP empfiehlt die Brennnessel. Einige Wirkungen der Brennnessel sind durch wissenschaftliche Studien belegt.

"Die Brennnessel hat in der Tat für Kenner den größten Wert" (Sebastian Kneipp)

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Wilder Fenchel

Fenchel (foeniculum officinale)

Zubereitung

  • verwendet wird der Samen
  • als Tee (nicht kochen, evtl. mit Honig süßen)
  • in warmer Milch (evtl. mit Honig süßen)
  • oft gemeinsam mit Anis und Kümmel eingesetzt (verstärkt die Wirkung)

Einsatzgebiet

  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • Magen-Darm-Krämpfe
  • Bronchitis (schleimlösende Wirkung auf die Lunge)

Einschätzung

Der Fenchel wird in der Monografie der Heilpflanzen der Kommission E des Bundesgesundheitsministeriums gelistet und für oben genannten Einsatzgebiete empfohlen. Auch die ESCOP empfiehlt den Fenchel. Die genannten Wirkungen des Fenchels sind durch wissenschaftliche Studien belegt.

"Der Fenchel wirkt gegen Krämpfe und kräftigt den Magen" (Sebastian Kneipp)

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Holunder

Holunder (sambucus nigra)

Zubereitung

  • verwendet werden vor allem die Blüten
  • frisch oder getrocknet
  • Tee (von Blättern oder Beeren)
  • Beeren (nicht roh essen)

Wirkung

  • schweißtreibend
  • schleimlösend
  • leicht wassertreibend
  • antioxidativ

Einsatzgebiet

  • Erkältung im Anfangsstadium

Einschätzung

Die Blüten des Holunderstrauches werden in der Monografie der Heilpflanzen der Kommission E des BGM gelistet und für oben genannten Einsatzgebiete empfohlen. Auch die ESCOP empfiehlt die Blüten des Holunders. Die oben genannten Wirkungen sind durch wissenschaftliche Studien belegt.

"Vor jedem Holunderstrauche möge man den Hut ziehen" (Sebastian Kneipp)

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Johanniskraut

Johanniskraut (hypericum perforatum)

Zubereitung

  • verwendet werden die Blüten (Juni-Juli)

  • Innerliche Anwendung
    • Tee
    • Pulver bzw. Trockenextrakt
  • Äußerliche Anwendung
    • Öl ("Rotöl")

Wirkung

  • bei innerlicher Anwendung
    • nervenstärkend
    • stimmungsaufhellend
  • bei äußerlicher Anwendung
    • wundheilend (z.B. bei Neurodermitis)
    • abschwellend

Einsatzgebiet

  • Für innerliche Anwendung
    • leichte Depressionen
    • Nervosität
    • Angst

  • Für äußerliche Anwendung
    • Gicht
    • Neurodermitis

Besonderheiten

  • Vorsicht! Bei Einnahme von Johanniskraut gesteigerte Empfindlichkeit für Sonnenlicht
  • Querwirkung mit anderen Medikamenten (insbesondere Psychopharmaka) möglich

Einschätzung

Das Johanniskraut wird in der Monografie der Heilpflanzen der Kommission E des BGM gelistet und für oben genannten Einsatzgebiete empfohlen. Auch die ESCOP empfiehlt das Johanniskraut. Die oben genannten Wirkungen sind durch wissenschaftliche Studien belegt.

"Das Johanniskraut ist von nicht geringer Wichtigkeit und wirkt im Inneren des Körpers wie nach außen" (Sebastian Kneipp)

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Kamille

Kamille (matricaria chamomilla)

Zubereitung

  • Tee
  • Öl

Wirkung

  • entzündungshemmend
  • entkrampfend

Einsatzgebiet

Bei innerlicher Anwendung

    • Krämpfe im Magen-Darm-Trakt
    • Starke Blähungen

Bei äußerlicher Anwendung

    • Hautentzündungen und Entzündungen der Mundhöhle und Zahnfleisch (=> Mundspülungen)

Bei Inhalation 

    • Entzündliche Erkrankungen der Luftwege

Einschätzung

Die Kamille wird in der Monografie der Heilpflanzen der Kommission E des BGM gelistet und für oben genannte Einsatzgebiete empfohlen. Auch die ESCOP empfiehlt die Kamille. Einige der oben genannten Wirkungen sind durch wissenschaftliche Studien belegt.

"Kamille wirkt gegen krampfhafte Zustände und ist schmerzstillend" (Sebastian Kneipp)

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Rosmarin

Rosmarin (rosmarinus officinalis)

Pflanzenvorstellung

Der Rosmarin ist eine traditionelle Heilpflanze und gilt als die Lieblings-Heilpflanze von Sebastian Kneipp. Der Rosmarin spielte lange Zeit aufgrund seiner antioxidativen Wirkung eine wichtige Rolle beim Bierbrauen, bis er dann vom Hopfen abgelöst wurde. So wird auch heute noch Rosmarin gerne eingesetzt, um Fleisch länger haltbar zu machen. Er wird vor allem in der französischen und italienischen Küche eingesetzt.

Wirkung

  • antiseptisch und antiviral
  • anregend auf Leber und Galle
  • krampflösend (Gallenwege, Dünndarm)
  • antiinflammatorisch
  • durchblutungsfördernd (äußerliche Anwendung)
  • steigert Herzleistung und fördert Durchblutung des Herzens (innerliche Anwendung)

Einsatzgebiet

  • Appetitlosigkeit
  • Verdauungsbeschwerden
  • Rheumatische Erkrankungen (als Begleittherapie)
  • Stärkungsmittel für geschwächte Patienten oder ältere Menschen (gerne auch als Rosmarinwein)

Zubereitung

Tee

  • gestrichener Teelöffel Rosmarinblätter (frisch oder getrocknet)
  • 250 ml Wasser zum Aufkochen bringen
  • Rosmarin mit dem gekochten Wasser übergießen
  • Tee zudecken und ca. 15 Minuten ziehen lassen
  • evtl. mit Honig süßen und lauwarm trinken

Wein

  • 1 Tasse frische oder 2 Tassen getrocknete Rosmarinblätter bzw. -zweige
  • 1 Liter Weißwein
  • Geben Sie die Rosmarinblätter mit dem Wein in ein geeignetes Gefäß oder die Rosmarinblätter in die Weinflasche
  • Stellen Sie das Gefäß gut verschlossen an einen warmen Platz und rühren Sie es regelmäßig oder schwenken Sie den Ansatz in der Flasche
  • Nach 2 – 3 Tagen ist der Rosmarinwein fertig
  • Nehmen Sie 3 - 4 x täglich ein Schnapsgläschen Rosmarinwein zwischen den Mahlzeiten ein.
  • Anmerkung: Rosmarin harmoniert gut mit Ingwer, Zimt oder Thymian
    (Rezept aus „Heilschnäpse, Heilweine & Heilliköre“ von A. Hessmann-Kosaris)

Besonderheiten

  • Rosmarintee nicht abends trinken, da er belebend wirkt
  • Rosmarinwein ist nicht für Kinder und für Alkoholkranke geeignet

  Eva Marbach hat ein schönes Video zu Rosmarin auf Youtube veröffentlicht. Sie sehen es unter diesem Link.

Einschätzung

Rosmarin wird in seiner Monografie von der Kommission E des BGM für einige der oben genannten Einsatzgebiete empfohlen (u.a. für Verdauungsbeschwerden, Kreislaufbeschwerden und Begleittherapie bei Rheuma) Auch die ESCOP und die WHO schließt sich dieser Empfehlung an.

„Ich stelle den Rosmarin unter die ersten Pflanzen, welche uns durch ihre Heilwirkung bekannt sind.“ (Sebastian Kneipp)

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Salbei

Salbei (salvia officinalis)

Pflanzenvorstellung

Der Salbei (sogenannter Dalmatinischer Salbei) ist eine schöne Zierpflanze für den Garten. Frische Salbeiblätter werden in der Küche gerne als Gewürz eingesetzt. Sie haben eine ausgeprägte geschmackliche Wirkung und wirken zusätzlich appetitanregend. Darüber hinaus wurde der Salbei seit der Antike als Heilpflanze eingesetzt. In der heutigen Zeit ist er weiterhin beliebt und wird gerne für die untenstehenden Zwecke genutzt.

Zubereitung

  • Tee
  • Öl, Tinktur und Pulver

Wirkung

  • antimykotisch
  • entzündungshemmend (Hals-Entzündungen)
  • verdauungsfördernd
  • schweißhemmend

Einsatzgebiet

  • Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
  • Förderung der Wundheilung bei alten oder eiternden Wunden
  • Verdauungsbeschwerden
  • Übermäßige Schweißsekretion
  • Hitzewallungen in den Wechseljahren

Besonderheiten

  • Für den Salbei gibt es Kontraindikationen. So soll er bei der Schwangerschaft nicht als Öl oder Tinktur eingesetzt werden. Das enthaltene Thujon wirkt in hohen Dosen als Abortivum. Beim sogenannten griechischen Salbei (salvia triloba) ist der Thujon-Gehalt jedoch wesentlich geringer und stellt deshalb für die längerfristige Einnahme mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gute Alternative dar.
  • Keine Nebenwirkungen in der Schwangerschaft zeigt der Dalmatinische Salbei (salvia officinalis) bei Einnahme als Tee oder Frischpflanzenpresssaft, da hier nur geringe Spuren von Thujon erhalten sind.

Einschätzung

Salbei wird in seiner Monografie von der Kommission E des BGM für die oben genannten Einsatzgebiete empfohlen. Auch die ESCOP und die WHO schließt sich dieser Empfehlung an.

Persönliche Einschätzung

Geschmacklich ist der Salbei sicher nicht für jeden geeignet. Sollte er Ihnen jedoch schmecken, so möchten wir Ihnen den Salbei insbesondere bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut empfehlen. Auch für Frauen im Klimakterium kann er ein willkommener Begleiter werden, auf den sie nur noch ungern verzichten möchten.

"Wer ein Gärtchen beim Hause hat, wird, wenn er es anlegt, den Salbeistock nicht vergessen" (Sebastian Kneipp)

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Spitzwegerich

Spitzwegerich (plantago lanceolata)

Pflanzenvorstellung

Heilwegerich und Wundwegerich sind 2 weitere Namen für den Spitzwegerich. Sie drücken einerseits die Wertschätzung für den Spitzwegerich aus, andererseits beschreiben sie ein wichtiges Einsatzgebiet dieser Heilpflanze. Man findet ihn an vielen Wegrändern, meist unbeachtet, aber für den Kenner trotzdem nicht ohne Wert.

Zubereitung

  • Tee
  • Frischpflanzenpresssaft

Wirkung

  • antibakteriell (vor allem bei Kaltauszug!)
  • entzündungshemmend
  • schleimlösend (Lunge)

Einsatzgebiet

  • Entzündungen der Haut (Schleimhaut, äußerliche Haut)
  • Förderung der Wundheilung
  • Insektenstiche
  • Bronchitis
  • Trockener Reizhusten

Besonderheiten

  • Bei trockenem Reizhusten empfiehlt sich ein Spitzwegerich-Tee. Diesen nimmt man am besten in sogenannten "Kneipp-Schlücken" ein, das heißt, man nimmt immer mal wieder nur einen einzelnen Teelöffel voll Tee, und zwar den Tag über verteilt (1 Tasse Tee am Tag insgesamt). So können die enthaltenen Schleimstoffe einen Schutzmantel auf die entzündeten Schleimhäute legen.
  • Zur Förderung der Wundheilung kann man frische, gesäuberte und gequetschte Spitzwegerichblätter zur Erstversorgung auf die frische Wunde legen und diese laufend durch neue ersetzten. Ängste vor einer Entzündung durch diese Maßnahme sind laut den Erfahrungen der Volksmedizin unbegründet (jedoch Umfeld der Pflanze beachten!).

Einschätzung

Spitzwegerich wird in seiner Monografie von der Kommission E des BGM für die oben genannten Einsatzgebiete empfohlen. Auch die ESCOP und die WHO schließt sich dieser Empfehlung an.

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Tausengüldenkraut

Tausendgüldenkraut (centaurii herba)

Pflanzenvorstellung

Der Name drückt wieder die Wertschätzung aus, welcher dieser Heilpflanze von unseren Vorfahren zugesprochen wurde. Und auch für uns besitzt sie noch einen Wert.

Zubereitung

  • Tee

Wirkung

  • verdauungsfördernd (Säfte des Magens, Leber, Pankreas)
  • appetitanregend
  • allgemeine Kräftigung

Einsatzgebiet

  • Magenbeschwerden wie Sodbrennen, Aufstoßen
  • Appetitlosigkeit
  • nach Alkohol-Kater

Besonderheiten

  • Manchen ist der Tee aus Tausendgüldenkraut zu bitter. Wird er mehrmals aufgekocht, verliert er ein wenig von seiner Wirkung, aber viel von seiner Bitterkeit.

Einschätzung

Tausendgüldenkraut wird in seiner Monografie von der Kommission E des BGM für die oben genannten Einsatzgebiete empfohlen. Auch die ESCOP und die WHO schließt sich dieser Empfehlung an.

"Es ist doch nicht denkbar, dass der Schöpfer bei den vielen Kräutern nicht auch die Absicht gehabt hat, den Leidenden dadurch ein Hilfsmittel für Körpergebrechen zukommen zu lassen" (Sebastian Kneipp)

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